«non binary»
Regionale 20
Cité Danzas SATELLIT M54 NORD THÉÂTRE SAINT-LOUIS
SAINT-LOUIS/FR
2019
HD-Video
08’08“
Margarit Lehmanns (CH) Videoarbeit «non binary» (2019) untersucht die Konstruktion von Geschlecht aus einer deterministischen Perspektive und betrachtet es als eine formbare kulturelle Struktur. Die Arbeit kombiniert die verschiedenen physischen und kulturellen Ausdrucksformen der Geschlechteridentität Es ist Cornelis Cornelisz von Haarlems Gemälde «The Fall of Man» (1592), das er als Grundlage für sein Werk verwendet und das Lehmann mit Zitaten aus verschiedenen Kunstwerken aus verschiedenen Epochen animiert Lehmann erweckt mit dieser Montage die Werke der Vergangenheit zum Leben und verwandelt sie in Katalysatoren für die Reflexion zeitgenössischer Themen. Die Arbeit ist eine intellektuelle Erfahrung, die sich mit der patriarchalischen Repräsentation der Menschheitsgeschichte beschäftigt
Die Bildsprache von Margorit Lehmann drückt sich neben Ihren Arbeiten Im Bereich derVldeokunst, In derklasslschen und digitalen Zeichnung, Im Spiel mit dem künstlichen und realen Raum aus. Seine Interessengebiete sind vielfältig: Phänomene, die In unseren zeitgenössischen Gesellschaften wirken, unsere menschliche Verfassung, der Ort, an dem wir im Kosmos leben, unsere Wahrnehmung von Zeit und Raum. Ihre Arbeiten sind oft Serien, es ist nicht nur ein ästhetischer Akt für sie, sondem eine Stärkung der Forschungserfahrung. Die Schweizer Künstlerin Margarit Lehmann ist auch Ausstellungsmacherin. Nach dem Studium der Kunst und Philosophie in Barcelona wurden seine Arbeiten unter anderem in Spanien, den Vereinigten Staaten und Kuba präsentiert Seit 2013 ist sie auch Im internationalen Grafik-Workshop , und Im Kulturaustauschprojekt Edition/Basel tätig.
Sofia Lismont
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German text below
The work is based on a fall: The Fall by the Dutch painter Cornelis van Haarlem (1592). The work is in the Rijksmuseum in Amsterdam, and shows Adam and Eve before eating the apple*. Non-Binary is a mental experiment examining the patriarchal representation of human history.
This work opposes common forms of knowledge formation and history. It is an artistic position that understands gender and identity as a construction that is not determined, but rather performative, and therefore temporary. This non-binary subject, difficult to describe, is interwoven with fragments of works from other times, places and contexts.
Facts and fabrications create ambiguous, transformed bodies, coming from the past and dissolving into a possible future.
* Public domain illustration
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Die Grundlage dieser Arbeit ist ein Sündenfall: „Der Sündenfall“ des niederländischen Malers Cornelis van Haarlem (1592). Das Werk im Rijksmuseum Amsterdam zeigt Adam und Eva vor dem Verzehr des Apfels*. Zu ihren Füssen versammeln sich grössere und kleinere Tiere, über ihren Häuptern baumelt die Schlange. Die Hierarchie ist klar und eindeutig.
Non Binary ist ein gedankliches Experiment mit Blick auf die patriarchal geprägte Darstellung der Menschheitsgeschichte.
Sich gängigen Formen der Wissensbildung und Geschichte zu widersetzen, ist das Motiv dieser Arbeit. Es ist dies eine künstlerische Position, die Geschlecht und Identität als nicht determinierte, sondern performative und damit temporäre Konstruktion versteht.
Versinnbildlicht wird dieses Non-Binäre, nicht einfach Zuzuweisende durch fragmentarische Konfigurationen aus Werken anderer Zeiten, Orte und Kontexte. Diese Einschübe verflechten sich mit dem Ausgangsmaterial. Fakten und Fabulationen kreieren uneindeutige Körper. Aus der Vergangenheit kommend und sich auflösend in eine mögliche Zukunft.
Während sich die menschlichen Geschlechter der Uneindeutigkeit hingeben, blinzeln die Tiere. Noch sind sie zu ihren Füssen. Aber bereit, die Hierarchien aufzulösen.
* Public Domain Abbildung
11. April 2023